Was Ihr Wollt

Aufzug 5


William Shakespeare





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Fünfter Aufzug 5.1
Vor Olivias Haus
Eintritt Feste und Fabian


Fabian: Jetzt, sei mir so freundlich und laß mich seinen Brief sehen.

Feste: Mein guter Meister Fabian, gewähre mir eine andere Bitte!

Fabian: Alles!

Feste: Nicht zu wünschen diesen Brief zu sehen.

Fabian: Das ist ein Hund zu geben und als Preis dafür, den Hund zurück zu verlangen.
Eintritt Orsino, Viola, Curio, und Herren

Orsino: Gehört Ihr zur Damen Olivia an, Freunde?

Feste: Ja mein Herr. Wir sind einige ihrer äußeres Drum und Dran.

Orsino: Ich kenne dich gut. Wie geht es dir, mein guter Kerl?

Feste: Fürwahr mein Herr, desto besser für meine Feinde und desto schlechter für meine Freunde.

Orsino: Im Gegenteil. Desto besser für deine Freunde.

Feste: Nein, mein Herr: desto schlechter.

Orsino: Wie kann das sein?

Feste: Ach! Heilige Maria, mein Herr! Sie loben mich- und machen einen Esel aus mir. Aber meine Feinde hingegen sagen mir geradeaus, das ich Esel bin. Also durch meine Feinde, mein Herr, gewinne ich Kenntnisse von mir aber von meinen Freunden, bin ich verleumdet. Wenn Schluß meint Kuß und nein meint ja, warum nicht je mehr Freunde desto schlechter und je mehr Feinde desto besser?

Orsino: Hah! Hervorragend!

Feste: Wahrhaftig, mein Herr, keine Ursache! Obwohl es ihnen gefällt, einer von meinen Freunden zu sein.

Orsino: Du wirst nicht leiden bei mir; hier ist Gold.

Feste: Wenn es nicht Betrügerei wäre, mein Herr, hätte ich gewünscht, Sie könnten noch ein anderes Stuck zaubern.

Orsino: Ach du gibst mir schlechten Rat.

Feste: Setzen Sie deine Hoheit in Ihre Tasche, ausnahmsweise einmal, mein Herr, und laß Fleisch und Blut sie gehorchen.

Orsino: Einmal also werde ich Sünder sein, und noch ein Stuck hervorzaubern.

Feste: Primo, secundo, tertio spielt gut. Und das alte Sprichwort ist: der dritte zahlt für alles; Der Dreiachteltakt, mein Herr, ist ein gut fließender Tanz; oder die Glocken des Sanktes Bennet, mein Herr, könnten Sie daran erinnern- eins, zwei, drei?

Orsino: Kein Geld mehr kannst du aus mir mit diesem Wurf entlocken. Wenn du aber meine Dame wissen lassen kannst, das ich hierhergekommen bin, um mit ihr zu sprechen, und sie mit dir zurückbegleiten, könnte es meine Freigebigkeit ferner erwecken.

Feste: Ach! Heilige Maria! Mein Herr. Singen Sie eiapopeia zu ihrer Freigebigkeit, bis ich zurückkomme. Ich gehe, mein Herr, aber ich hoffe Sie denken nicht daran, daß mein Wunsch zu haben, die Sünde der Begierde sei. Aber wie Sie sagen, mein Herr, lassen Sie deine Freigebigkeit ein Nickerchen nehmen- Ich werde sie in Kürze erwecken.
Exit
Eintritt Antonio und Offiziere


Viola: Hier kommt der Mann, der mich gerettet hat!

Orsino: Sein Gesicht, erinnere ich mich wohl.
Doch als ich es zuletzt gesehen habe, war es
So schwarz wie Vulkanus im Rauch des Krieges beschmutzt.
Von einem kleinen Schiff war er Kapitän,
Dessen untiefer Zug und Größe es unprisebar machte,
Aber womit er ein solches Ringen
Mit dem edelsten Schiffen unserer Flotte leistete,
Das genauer Neid und die Zunge des Verlusts
Den Ruhm und die Ehre auf ihm geladen haben. Was ist los?

Erster Offizier: Orsino, dieser ist jener Antonio,
Der das Phoenix genommen hat, sowie seine Fracht aus Candy;
Und auch er ist der, der der Tiger enterte,
Als Ihr junger Neffe sein Bein verloren hat.
Hier in der Straße, verzweifelt im Scham und Stand
Haben wir ihn im Privatstreit festgenommen.

Viola: Er tat mir Freundlichkeit, mein Herr. Er zückte auf meiner Seite,
Aber zum Schluß setzte seltsame Sprache auf mich.
Ich weiß nicht was es war, außer Wahnsinn.

Orsino: Berühmter Pirat, du Salzwasser Dieb,
Was für närrische Kühnheit hat dich hierhergebracht, mitten in den Gnaden denen,
Die du in Ausdrücken so blutig und teuer
Deine Feinde gemacht hast?

Antonio: Orsino, edler Herr,
Darf es dir gefallen, das ich diese Namen, die Sie mir geben, abschüttele.
Antonio ist nie Dieb noch Pirat gewesen,
Obwohl ich gebe zu, mit Grund genug,
Orsinos Feind. Eine Hexerei zog mich hierher.
Jener undankbare Junge dort bei ihrer Seite
Entriß ich aus dem wütend und schaumigen Mund des wüsten Meeres,
Um wieder ins Leben zu rufen; ein Wrack jenseits aller Hoffnung war er,
Sein Leben habe ich ihm geschenkt und dazu
Alle meine Liebe ohne Ruckhaltung oder Beschränkung hinzugefügt,
Und wurde ich ihm gewidmet. Seinetwegen
Zeigte ich mich allein aus seiner Liebe
In der Gefahr dieser Gegnerstadt;
Zückte, um ihn zu verteidigen, als er bedrängt würde-
Wo, als ich verhaftet wurde, sein falsches Geschick-
Widerwillig mit mir die Gefahr zu teilen-
Ihn seine Kenntnis von mir zu bestreiten lehrte,
Und wuchs in einem Augenblick ein zwanzig Jahr entferntes Ding,
Schlug meine Bitte für mein eignes Geldbeutel ab,
Das ich ihm nur eine halbe Stunde früher
Für sein Gebrauch gegeben habe.

Viola: Wie kann das sein?

Orsino: Wann ist er in diese Stadt angekommen?

Antonio: Heute mein Herr; und für die vorigen drei Monate
Mit keinem Abstand, ohne eine Minute Pause,
Bei Tag und Nacht hielten wir Gesellschaft.
Eintritt Olivia und Begleiter.

Orsino: Hier kommt die Gräfin; jetzt geht der Himmel auf Erde!
Aber für dich du Kerl- Kerl, deine Worte sind Wahnsinn.
Drei Monate lang hat dieser Jüngling mich verdient
Aber mehr davon nachher. Fort mit ihm!

Olivia: Was will mein Herr- außer dem, was er nicht haben darf-
Worauf Olivia einen Dienst erweisen kann?
Cesario, du haltest dein Versprechen mit mir nicht.

Viola: Madam?

Orsino: Gnädige Olivia-

Olivia: Was sagst du Cesario?
An Orsino
Ein Moment, mein Herr.

Viola: Mein Herr will sprechen. Meine Pflicht bittet um Schweigen.

Olivia: Wenn es etwas nach der alten Melodie sei, mein Herr,
Ist es so fett und groß zu meinem Ohr,
Wie Heulen nach der Musik.

Orsino: Noch so grausam?

Olivia: Noch so beständig, mein Herr.

Orsino: Was, an Verstocktheit? Du unhöfliche Dame,
An deren undankbaren und ungünstigen Altären
Meine Seele die treuesten Anträge ausgeatmet,
Die je Widmung angeboten hat! Was soll ich tun?

Olivia: Eben das, was meinem Herrn ansteht.

Orsino: Warum soll ich nicht- hätte ich das Herz, es zu machen-
Wie der Ägyptischer Dieb beim Todespunkt
Das, was ich liebe, töten- ein wilder Neid,
Daß manchmal edel ahnen läßt? Aber höre dies:
Da du meine Treue in Verachtung wirfst
Und das ich fast den Grund verstehe,
Der mich aus meiner wahren Stelle in deiner Gunst entwindet,
Leb noch wie die marmorbrüstige Tyrannin!
Aber dies, meine Hingabe, die ich weiß du schätzt,
Habe ich, beim Himmel an dem ich schwöre, treu angeboten.
Doch endlich muß ich die Liebe aus dem grausamen Aug zerreißen,
Wo sie sitzt, gekrönt, um ihren Meister zu verspotten.
Komm Junge mit mir! Meine Gedanken sind reif in Unannehmlichkeiten.
Ich werde das Lamm, das ich liebe, opfern,
Um ein Rabenherz in der Taube zu ärgern.

Viola: Und ich mit Heiterkeit, geneigt und bereitwillig
Um dich zu trösten, würde tausend Tode sterben.

Olivia: Wohin geht Cesario?

Viola: Nach ihm, wem ich
Mehr als diese Augen, mehr als mein Leben liebe.
Mehr jenseits allem Vergleich, als ich je Frau lieben werde.
Wenn ich täusche, Ihr Himmelsmächte,
Bestraft mein Leben, wenn ich die Liebe verachte!

Olivia: Ach, entsetzt! Wie bin ich betört!

Viola: Wer betört dich? Wer hat dir ein Unrecht getan?

Olivia: Hast du vergessen? Ist es so lang?
Ruf den heiligen Vater hierher!
Exit ein Begleiter

Orsino: Komm mit mir!

Olivia: Wohin mein Herr? Cesario, Gemahl, bleib hier!

Orsino: Gemahl?

Olivia: Ja. Gemahl. Kann er das bestreiten?

Orsino: Ihr Gemahl, Sirrah?

Viola: Nein, mein Herr. Das kann ich nicht begreifen.

Olivia: Leider. Es ist die Niedrigkeit deiner Furcht,
Das dich dein Anstand zu erwürgen zwingt.
Fürchte nicht Cesario, nimm dein Gluck auf.
Sei das, was du weißt, du seiest; und dann bist du
So groß wie das, was du fürchtest.
Eintritt Priester
Ach willkommen, Vater!
Vater, ich beauftrage dich, bei deiner Ehrfurcht,
Hier auszulegen- obwohl neulich hatten wir es vor,
Es in der Dunkelheit zu behalten, was Anlaß jetzt
Bevor seiner Reife zu enthüllen zwingt- das, was du weißt,
Neulich zwischen diesem Gesellen und mir passiert ist.

Priester: Ein Vertrag des ewigen Bundes der Liebe
Bestätigt durch gegenseitige Verbindung der Hände
Bestärkt durch den Schluß der Lippen
Befestigt durch Austausch der Ringe
Und alle Zeremonie dieses Vertrages
Gesiegelt in meiner Eigenschaft durch meine Aussage;
Seitdem meine Uhr hat mir gesagt, gegen mein Grab
Bin ich nur zwei Stunden gefahren.

Orsino: Ach du lügender Junge! Was wirst du sein,
Wenn die Zeit einen Graubart auf deinem Gesicht gesät hat?
Oder wird sonst deine Klugheit so schnell wachsen,
Und Geschwindigkeit deinen Sturz verursachen
Leb wohl und nimm ihr; aber richte deine Füße in Wegen,
Wo du und ich uns fortan nie begegnen.

Viola: Mein Herr, ich protestiere-

Olivia: Ach! Sei nur gefaßt!
Halt fest zum Glauben, wenn du so viel zu fürchten hast.
Eintritt Sir Andrew

Sir Andrew: Um Gottesliebe, ein Feldscher!
Schick ihn zu Sir Toby!

Olivia: Was ist hier los?

Sir Andrew: Er hat meinen Kopf gebrochen und er hat Sir Toby einen blutigen Kopfstrich auch gegeben. Aus Gottesliebe, hilft mir! Lieber als vierzig Pfund wäre ich zu Hause!

Olivia: Wer hat das getan, Sir Andrew?

Sir Andrew: Des Grafen Herr, ein Cesario. Wir nahmen ihn für einen Feigling aber er ist der genaue eingefleischte Teufel.

Orsino: Mein Höfling, Cesario?

Sir Andrew: Gottesleben! Hier ist er! Du hast meinen Kopf gebrochen; und das, was ich getan habe, wurde ich von Sir Toby angestiftet.

Viola: Warum sprichst du zu mir? Ich habe dich nie verletzt.
Du hast deinen Degen gegen mich ohne Anlaß gezückt.
Aber ich sprach höflich und habe dich nicht verletzt.
Eintritt Sir Toby und Feste

Sir Andrew: Wenn eine blutige Kopfwunde eine Verletzung sei, hast du mich Verletzt. Ich glaube, du kümmerst dich nicht um einen blutigen Kopfschlag. Hier kommt Sir Toby hinkend. Du hörst mehr davon; aber wäre er nicht betrunken, hätte er dich anders gekitzelt, als er getan hat.

Orsino: Wie geht's dir, Herr. Wie geht es dir.

Sir Toby: 'S ist einerlei. Er hat mich verletzt und das ist alles. An Feste Trunkenbold. Hast du den Feldscher gesehen, Säufer?

Feste: Ach, er ist betrunken, Sir Toby, schon seit einer Stunde. Seine Augen würden um acht Uhr früh geschlossen.

Sir Toby: Dann ist er ein Schurke, der Mißachtung verdient. Ich hasse einen betrunkenen Schurken.

Olivia: Fort mit ihm! Wer hat diesen verheerenden Schaden angerichtet?

Sir Andrew: Ich hilfe dir, Sir Toby, da wir zusammen verbunden werden.

Sir Toby: Du hilfst? Ein Eselkopf und ein Blödmann und ein Schurke-
Ein dünn gesichtsloser Schurke, ein Tölpel!

Olivia: Setzt ihm ins Bett und sorgt für seine Verletzung.
Exuent Sir Toby und Sir Andrew geholfen von Feste und Fabian
Eintritt Sebastian


Sebastian: Es tut mir leid, Madam, Ich habe deinen Verwandten weh getan.
Aber wäre es der Bruder meines Blutes gewesen
Müßte ich mit Witz und Sicherheit nicht weniger machen.
Du wirfst einen seltsamen Blick auf mich, und dadurch
Verstehe ich, es hat dich beleidigt.
Verzeih mir, mein Liebling, wenn nur für die Gelübden
Die wir einander, vor so neulich abgelegt haben.

Orsino: Ein Gesicht, eine Stimme, ein Gewand, und zwei Personen
Eine natürliche Perspektive, das ist und ist nicht.

Sebastian: Antonio! O, mein lieber Antonio!
Wie die Stunden mich gequält und gefoltert haben
Seitdem ich dich verloren habe!

Antonio: Sebastian, bist du es?

Sebastian: Zweifelst du daran, Antonio?

Antonio: Wie hast du dich geteilt?
Ein Apfel, der entzweit gespalten wird, ist nicht mehr Zwilling,
Als diese beiden Geschöpfe. Welcher ist Sebastian?

Olivia: Meist Wunderbar!

Sebastian: Stehe ich dort? Ich hatte nie einen Bruder;
Auch nicht kann es jene Gottheit in meiner Natur geben,
Die mich überallhin zeigt. Ich hatte eine Schwester,
Wem die blinden Wogen und Brandungen verschluckt haben.
Aus Menschenliebe, welche Sippe bist du zu mir?
Aus welchem Land? Welcher Name? Welche Elternschaft?

Viola: Von Messaline. Sebastian war mein Vater.
Ein solcher Sebastian war mein Bruder auch.
So bekleidet ging er zu seinem wässerigen Grab.
Geiste können Gestalt und Bildnis annehmen;
Bist du also gekommen, um uns zu erschrecken?

Sebastian: Ein Geist bin ich fürwahr.
Aber noch bekleidet in der Form,
Die mir vom Mutterschoß angehören hat.
Wärest du eine Frau, als scheint es so,
Würde ich meine Tränen auf deine Wange fallenlassen
Und sage, "Dreimal willkommen, ertrunkene Viola"

Viola: Mein Vater hatte einen Leberfleck auf seiner Stirn.

Sebastian: Und so hatte auch meiner.

Viola: Und starb auf dem Tag, als Viola von ihrem Geburt
Dreizehn Jahre gezählt hatte.

Sebastian: Ach, jenes Ereignis lebt noch in meiner Seele.
Er hat fürwahr seine Sterblichkeit vollendet
Auf jenem Tag, wann meine Schwester ihr dreizehntes Jahr erreicht hatte.

Viola: Wenn nichts anders hindert, um uns beiden froh zu machen,
Außer dieser männlichen widerrechtlichen Kleidung,
Umarme mich nicht, bis jeden Umstand
Von Stätte, Zeit und Gluck zusammenfügt, um zu beweisen,
Das ich Viola bin, welches zu bestätigen,
Werde ich dich zu einem Kapitän in dieser Stadt bringen,
Wo meine Magd Bekleidung liegt; durch wessen liebenswürdige Hilfe
Wurde ich bewahrt, um diesen edlen Grafen zu dienen.
Alles in der Folge meines Geschicks seitdem,
Ist zwischen dieser Dame und diesem Herrn gewesen.

Sebastian: An Olivia So ist es, meine Dame. Du bist irregeführt worden;
Und hätte die Natur ihrer Gestalt nicht gefolgt,
Wärest du an einer Magd verbunden;
Aber in dem bist du nicht, auf meinem Leben, betrogen:
Angelobt bist du gleich zum Mädchen sowie dem Mann.

Orsino: Seid nicht erstaunt; recht edel ist sein Geblüt.
Wenn dieses so sei, als bisher der Glas mir scheint,
Habe ich in diesem frohesten Wrack auch teil.
(an Viola)
Junge, du hast mir tausendmal gesagt,
Du würdest keine Frau je lieben, so wie mich.

Viola: Und alles, was ich sagte, werde ich nochmals beschwören
Und alle jene Eiden so treu in der Seele behalten,
Wie der Himmel, der das gekugelte Feuer bewahrt,
Das Tag von Nacht doch trennt.

Orsino: Gib mir deine Hand
Und laß mich dich in deinen Mädchenkleidern sehen.

Viola: Der Kapitän, der mich erst am Strande lieferte,
Lagert meine Mädchenkleider ein. Er, wegen irgendeiner Aktion,
Befindet sich jetzt in Gewahrsam an Malvolios Bitte,
Ein Höfling und Gefolgsmann meiner Dame.

Olivia: Er soll ihn gleich befreien; holt Malvolio hierher.
Aber doch, leider jetzt, das ich mich daran erinnere,
Man sagt, armer Herr, das er viel gestört sei.
Eintritt Feste mit einem Brief und Fabian
Eine beunruhige Raserei meines Eigens
Hat von meiner Erinnerung, seine ganz vertrieben
An Feste
Wie geht es ihm, sirrah?

Feste: Fürwahr Madam haltet er Beelzebub am Ende der Stange, so gut wie jeder in seinem Umstand machen kann. Er hat dir diesen Brief geschrieben. Ich hätte ihn heute früh überbringen sollen. Aber, da Briefe eines Verrückten kein Evangelium sind, ist es egal, wenn sie geliefert werden.

Olivia: Öffne ihn und lies vor!

Feste: Schau, also, um gut gelehrt zu werden, wie der Narr den Verrückten darstellt.
Er liest verzweifelt
"Bei dem Herrn, Madam"-

Olivia: Warte. Bist du verrückt?

Feste: Nein, Madam; Ich lese nur Wahnsinn.
Wenn deine Ladyschaft es treu haben will, müßt du mich erlauben, im Charakter zu sprechen.

Olivia: Bitte. Lies in deinem eigenen Verstand!

Feste: So mache ich, Madonna; aber zu lesen im eigenen Verstand ist so zu lesen. Also gib acht, meine Prinzessin, und leih das Ohr!

Olivia: Grifft den Brief und gibt ihn an Fabian
Lies, sirrah!

Fabian: Liest
"Beim Herrn, Madam, Sie tun mir ein Unrecht und die Welt wird es wissen. Obwohl Sie mich in die Finsternis untergebracht, und ihren betrunkenen Vetter über mich gesetzt haben, um mich zu herrschen, doch bin ich im Besitz meines Verstandes, ebenso wie Ihre Damenschaft. Ich habe Ihren eigenen Brief, der mich dazu bewegte, den Vortausch, das ich angenommen habe, zu unternehmen; und ich zweifele nicht, daß er mich Recht und Sie viel Scham bringt. Denken Sie von mir, was Sie wollen, wenn ich von meiner Pflicht abweiche, da ich aus Verletzung spreche.
Dem mißbrauchten, Malvolio."

Olivia: Schrieb er dies?

Feste: Ja, Madam.

Orsino: Das schmeckt nicht viel von Beunruhigung.

Olivia: Laß ihn frei, Fabian! Bring ihn hierher!
Exit Fabian
Mein Herr, Ich bitte dich, nachdem diese Sachen ferner erwogen werden,
Mir eines Tages, lieber als Schwester statt Gattin zu betrachten,
Wenn, mit deiner Erlaubnis, dein Eheband hier zu meiner Hause
Auf meine eignen Kosten gekrönt wird.

Orsino: Madam. Ich bin bereit, um deinen Angebot anzunehmen.
An Viola
Dein Herr gibt dich frei; und für deine Dienste, die du ihm geleistet hast
So viel gegen das Stehvermögen deines Geschlechts
Soweit unter deinem weichen und sanften Stand,
Und da du mich schon lange Herr genannt hast,
Hier ist meine Hand. Von dieser Zeit an, wirst du wahr
Die edle Gattin deines Herrn.

Olivia: Eine Schwester! Du bist sie, ja.
Eintritt Malvolio und Fabian.

Orsino: Ist dieser der Verrückte?

Olivia: Ja, mein Herr, derselbe.
Wie geht's Malvolio?

Malvolio: Madam, Sie haben mir ein Unrecht getan;
Berüchtigtes Unrecht.

Olivia: Ich, Malvolio? Nein!

Malvolio: Meine Dame, das haben Sie. Ich bitte Sie diesen Brief zu lesen.
Jetzt können Sie ihre Hand nicht verleugnen.
Schreib anders, wenn Sie können, in Hand oder Phrase,
Oder sagen Sie, daß das nicht Ihr Siegel sei, nicht Ihre Erfindung;
Sie können nichts davon leugnen. Also! Geben Sie es dann zu,
Und sagen Sie mir in der Bescheidenheit der Ehre,
Weswegen Sie mir Ihre Gunst klar beleuchtet haben!
Bat mich lächelnd zu ihnen zu kommen sowie kreuzgebunden,
Gelbe Strumpfe anzusetzen und
Sir Toby und den unteren Leuten entgegen, die Stirn zu runzeln?
Und weil ich aus der gehorsamen Hoffnung so getan habe,
Warum erlaubten Sie sie mich ins Gefängnis zu setzen,
In einem Dunkelhause gehalten und durch den Priester besucht zu werden;
Und über mir das berüchtigtste Gespött gehäuft haben,
Das je die Erfindung spielen konnte? Geben Sie mir Grund dafür!

Olivia: Leider, Malvolio, diese ist nicht meine Schrift,
Obwohl, ich gebe zu, viel ähnlich zum Charakter.
Aber außer Frage ist sie Marias Hand
Und jetzt, daß ich daran denke, war es sie,
Die mir zuerst gesagt hat, Sie seien Verrückt; dann, kamen Sie lächelnd hinein
Und in solchen Formen, als im Brief auf Ihnen
Hier vorgeschlagen wurden. Ich bitte, sei versichert,
Dieser Streich ist mit aller Kluge auf Ihnen gespielt worden;
Aber wenn wir die Gründe dafür und Autoren davon wissen,
Werden Sie beide Kläger und Richter
Von Ihrer eignen Beschwerde sein.

Fabian: Gute Madam, darf ich das Wort fordern,
Daß weder Streit noch Schlägerei sich eindrängen dürfen,
Um die Qualität dieser jetzigen Stunde zu trüben,
Darüber ich mich bewundert habe. In der Hoffnung, es wird nicht so tun,
Gebe ich freilich zu, das ich und Toby,
Diesen Streich gegen Malvolio hier gespielt haben,
Da wir zu seinem stur und unhöflicher Natur
Anstoß genommen haben. Maria schrieb
Den Brief, von Sir Toby angespornt,
Und als Belohnung, hat er sie geheiratet.
Wie es mit sportive Bosheit, durchführt wurde,
Darf an Gelächter lieber als Vergeltung erinnern,
Wenn Verletzungen
Auf beiden Seiten berechtigt gewogen wären.

Olivia: Leider armer Narr! Wie sie Sie verblüfft haben!

Feste: So! "Einige werden hoch geboren, einige erreichen die Hoheit und einige haben die Hoheit auf ihnen zugeworfen". Ich war in diesem Zwischenspiel eins davon. Ein Sir Topas, mein Herr, aber das ist egal. "Beim Herrn, Narr! Ich bin nicht verrückt". Aber erinnern Sie sich daran "Madam, warum lachen Sie an solch einen unfruchtbaren Schurken. Es sei denn man lacht und beobachtet ihn, kann er nur schweigen". Und so das Karussell der Zeit bringt seine Vergeltung.

Malvolio: Ich werde Räche an der ganzen Meute nehmen!
Exit

Olivia: Er ist beruchtigtste beleidigt worden.

Orsino: Folget ihm und bitte um Frieden.
Er hat uns noch nicht vom Kapitän erzählt.
Wann das bekannt ist und goldene Zeit uns zusammen ruft,
Wird ein heiliger Bund
Von unseren teuren Seelen gefeiert. In der Zwischenzeit, meine liebe Schwester,
Werden wir von hierhin nicht abreisen. Cesario, komm;
Denn so wirst du sein, während du als Mann erscheinst,
Aber wenn du in andern Kleidern gesehen bist-
Orsinos Braut und Königin seiner Gedanken wirst.
Exuent alle außer Feste

Feste: Singt
Als ich nur ein Bübchen war,
Mit Hey ho, der Wind und der Regen;
War mir die Torheit nur zu klar
Denn der Regen regnet jeden Tag.

Aber dann kam ich zum Mannesstand
Mit Hey ho, der Wind und der Regen;
Mit Toren Schluß im ganzen Land
Denn der Regen regnet jeden Tag.

Und wann ich leider zum Freier kam
Mit Hey ho, der Wind und der Regen;
Keine Großtuerei brachte mich heran
Denn der Regen regnet jeden Tag.

Doch bequemes Bett habe ich erreicht
Mit Hey ho, der Wind und der Regen;
Und wünsche euch die Freundlichkeit
Denn der Regen regnet jeden Tag.

Die Welt begann vor Zeitenwende
Mit Hey ho, der Wind und der Regen;
Aber das macht nichts: wir machen Ende
Doch was Ihr wollt, obliegt es uns -jeden Tag.


Übersetzung: © David Paley